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Landesaktionsplan gegen Rassismus

Hier finden Sie den Videomitschnitt des Vortrags von Prof. Dr. El-Mafaalani

Unser Auftrag

Die Bremische Bürgerschaft hat den Senat im Oktober 2020 auf Antrag der Regierungsfraktionen aufgefordert, einen umsetzungs- und maßnahmenorientierten Landesaktionsplan (LAP) gegen Rassismus zu erstellen.

Der Landesaktionsplan gegen Rassismus soll die zukünftigen Leitlinien des Landes Bremen zur effektiven Bekämpfung von Vorurteilsstrukturen, Ausgrenzung und Gewalttaten bündeln, darlegen und weiterentwickeln. Mit dem Aktionsplan soll eine übergreifende Strategie vorgelegt werden, bei der Maßnahmen (weiter-)entwickelt und umgesetzt werden, die darauf abzielen, Betroffenen rassistischer Diskriminierung, eine stärkere Stimme zu verleihen und Akteure auf allen Ebenen in dem gemeinsamen Bestreben zusammenzubringen, Rassismus wirksamer zu bekämpfen und somit die Wahrnehmung von Grundrechten und die Durchsetzung des gesetzlichen Verbotes von Diskriminierung weiter voran zu treiben.

Rassistische Diskriminierung ist in Deutschland und der Europäischen Union (EU) durch Menschenrechts-Konventionen und gesetzliche Grundlagen verboten. Und dennoch sind Formen rassistischer Diskriminierung in unserer Gesellschaft eine Alltagserfahrung vieler Menschen: Rassismus bewegt und trifft viele Menschen, Rassismus benachteiligt, entwürdigt und macht krank und in einigen Fällen ist Rassismus sogar tödlich. Alle im Land Bremen lebenden Menschen haben einen Anspruch darauf, ihre Grundrechte und -freiheiten wahrzunehmen und gleichberechtigt an der Gesellschaft teilzuhaben. Unsere gesellschaftliche Stärke beruht auf unserer Einheit in Vielfalt – die Ausprägungen rassistischer Diskriminierung schwächt uns alle. Aufgrund gesellschaftlicher Realitäten reicht es nicht aus, gegen Rassismus zu sein. Wir müssen aktiv dagegen vorgehen.

Dabei muss anerkannt werden, das rassistische Diskriminierung gesellschaftliche Realität ist und sich auch in den Institutionen und Einrichtungen abbildet. Die ehemalige Senatorin Stahmann sagte dazu: „In aller Deutlichkeit: Institutionellen Rassismus gibt es im Land Bremen und bundesweit. Sie findet sich wieder auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt, im Bildungs-, Ausbildungs-, Sozial-, Gesundheits- und Justizsystem.“

In der aktuellen Vorbereitungsphase zur Erstellung des LAP Rassismus wurden durch das Sozialressort drei öffentliche Veranstaltungen durchgeführt und zur Umsetzung geplanter Maßnahmen Mittel eingeworben. Nachfolgend finden Sie einen Überblick zu den bereits umgesetzten Veranstaltungen und eine Vorschau geplanter Veranstaltungen.

Veranstaltungen und Aktionen zum Themenfeld Antirassismus in Bremen oder für Bremer:innen

Vortrag mit Sara Paßquali: „Menschlich begegnen"- warum wir eine rassismuskritische und diversitätssensible Haltung brauchen

Ein Bremer Beitrag zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus im Rahmen des Landesaktionsplans gegen Rassismus, in Kooperation mit der Stadtbibliothek Bremen.

Montag, 11.03.2024, 18 Uhr, Wall-Saal der Stadtbibliothek Bremen (Am Wall 201) Der Eintritt ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist erforderlich: Bitte melden Sie sich hier an.

Die aktuellen Debatten zeigen, dass wir in herausfordernden Zeiten leben und wir einen Weg finden müssen, mit der Vielschichtigkeit in unserer Gesellschaft umzugehen. Wie können wir uns begegnen ohne den Anderen zu entmenschlichen und warum ist es eigentlich so schwierig über Rassismus zu sprechen?
Welche Ängste sind damit verbunden, welche Rolle kann ich einnehmen und wo liegt meine politische Verantwortlichkeit? Unsere Gefühle dabei zu reflektieren und eine rassismuskritische und diversitätssensible Haltung einzunehmen, kann uns helfen, dass wir nicht vergessen, wer wir sind - nämlich Menschen.

Die Veranstaltung startet mit einem Willkommensgruß durch Lucia Werder, Direktorin der Stadtbibliothek Bremen. Das Grußwort spricht die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, Dr. Claudia Schilling.

Sara Paßquali, M.A., ist Expertin im Themenfeld Rassismuskritik, u.a. mit Fokus auf Rassismus gegen Sinti* und Roma* und Intersektionalität. Sie ist als selbstständige Trainerin und Beraterin tätig.

Weitere Informationen finden Sie hier (pdf, 677.2 KB).

Kontakt: Anna Charis, Koordinatorin des Landesaktionsplan gegen Rassismus.
anna.charis@soziales.bremen.de

Empowerment Training für von Rassismus betroffene Verwaltungsmitarbeitende

Donnerstag, 11.04., Freitag, 12.04.2024, jeweils 09 – 17 Uhr im AFZ- Tabakquartier
Auch Mitarbeitende in der bremischen Verwaltung sind von Rassismus betroffen. Dieses Training richtet sich an: People of Color, Schwarz gelesene Deutsche, Indigenous People, Migrant:innen, Menschen deren persönliche Biografien zum Beispiel nach Afrika, Asien, Lateinamerika oder dem Pazifik zurückweisen - Menschen, die in Deutschland rassistische Erfahrungen machen.

Ziel ist Austausch und Reflexion zum Erleben von Rassismus, dem Umgang damit und zu (weiteren) Handlungsmöglichkeiten.

Weitere Informationen finden Sie hier (pdf, 372.9 KB).

Für inhaltliche Rückfragen steht Ihnen Frau Anna Charis per Mail gerne zur Verfügung:
Anna.Charis@soziales.bremen.de

Eine durchgehende Teilnahme an diesem Training ist unbedingt erforderlich.
Anmeldungen bitte bis 15.03.2024 über MIP

Vortrag „Wozu Rassismus? - Von der „Erfindung“ der Menschenrassen bis zum rassismuskritischen Widerstand“ von Prof. Dr. El-Mafaalani jetzt als Video

In seinem Vortrag „Wozu Rassismus? - Von der „Erfindung“ der Menschenrassen bis zum rassismuskritischen Widerstand“ gibt Prof. Dr. El-Mafaalani einen Überblick über die verschiedenen Konzepte und Erklärungsansätze zur Geschichte und der Gegenwart rassistischer Einstellungen. Dabei nimmt er die jüngsten Entwicklungen und Diskurse unter die Lupe und ordnet sie ein. Wie wird Rassismus definiert, wann ist er entstanden, wie hat er sich bis heute gewandelt? Woran lässt sich erkennen, ob eine Handlung oder eine Aussage rassistisch ist? Was ist der Unterschied zwischen strukturellem und institutionellem Rassismus – und wieso ist es wichtig das zu wissen? Wie wird Rassismus von Betroffenen wahrgenommen? Welche Verantwortung haben pädagogische Institutionen?

Wir konnten Prof. Dr. Mafaalani für diesen Vortrag im Rahmen des "Tag der Integration" im Februar 2023 gewinnen und freuen uns, den Mitschnitt hier zur Verfügung stellen zu können. Die Moderation hatte Frau Gülcan Yoksulabakan-Üstüay, Referentin für Diversity Management beim Aus-und Fortbildungszentrum, übernommen.

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Wir haben die Rückmeldung bekommen, dass das Video mit iPhones und dem Browser "Safari" nicht abgespielt werden kann. Wir versuchen das zu lösen. Bis dahin nutzen Sie bitte Alternativen.

Studie zu Rassismus und psychischer Gesundheit

Gerne veröffentlichen wir die folgende Suche nach Interviewpartner:innen zum Thema Rassismus und psychische Gesundheit. Das Thema ist bisher in Deutschland wenig erforscht. Hier der Aufruf:

"Die Universitätsmedizin Mainz sucht Interviewpartner*innen in Kooperation mit den Praxisorganisationen Beirat für Migration und Integration der Landeshauptstadt Mainz, dem Institut zur Förderung von Bildung und Integration und dem Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V.

Helfen Sie uns mit einem Interview! Support us with an interview!

Mit unserer Forschung wollen wir Rassismus und den Zusammenhang mit psychischer Gesundheit untersuchenund die psychische Gesundheitsversorgung kritisch in den
Blick nehmen.

Möchten Sie unser Projekt unterstützen, indem Sie ein Interview mit uns führen? Dann sprechen Sie mit uns über Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen.

Kontaktieren Sie uns per Mail oder telefonisch. Dann machen wir einen Termin für ein Interview aus. Das Interview dauert ungefähr 30 Minuten. Es kann als Videoanruf, Telefonanruf oder persönlich in Mainz, Frankfurt a.M. oder Hanau stattfinden."

Weitere Informationen finden Sie hier (pdf, 1.3 MB).

5.12.2023: Mohamed Amjahid liest aus seinem neuen Buch "Let's Talk About Sex, Habibi"

Der renommierte Autor und Journalist Mohamed Amjahid stellt am 05.12.2023 seine neuste Publikation „Let’s Talk About Sex, Habibi - Liebe und Begehren von Casablanca bis Kairo“ im Rahmen einer Buchlesung in der Stadtbibliothek Bremen vor. Die allgegenwärtigen Themen Liebe, Sexualität und Lust werden dabei aus einer queer-migrantischen Perspektive näher beleuchtet. Mohamed Amjahid dekonstruiert europäische Stereotypen und Vorurteile über den "Orient". Unter anderem berichtet er dabei über den nordafrikanischen Feminismus und die Kämpfe der Frauen, der queeren Menschen und der Minderheiten in der Region.

Termin: 05.12.2023, 18.30 Uhr
Ort: Wallsaal der Stadtbibliothek, Am Wall 201, 28195 Bremen

Eine Kooperation von: Queeraspora e.V. , Stadtbibliothek Bremen, Stiftung Schwule Freunde Bremen, Rat&Tat-Zentrum, AStA und Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration im Rahmen des Landesaktionsplan gegen Rassismus.

Vorankündigung: Empowerment-Training für von Rassismus betroffene Mitarbeitende in der bremischen Verwaltung

Termin: Voraussichtlich Anfang 2024

Das Empowerment - Training für von Rassismus betroffene Mitarbeitende aus der bremischen Verwaltung ist zurzeit in Planung. Es findet in Kooperation zwischen der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, dem Senator für Finanzen und dem AFZ statt Der Termin wird rechtzeitig über unsere Homepage mitgeteilt und auf MiP gestellt.

Dieses Projekt wird durch die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds Plus gefördert